Obwohl die meisten halbfesten Zubereitungen mithilfe eines Rezeptur-Mischsystems hergestellt werden können, müssen immer wieder auch Individualrezepturen per Hand angefertigt werden. Wie eine DAP Umfrage (vgl. Beitrag „DAP Umfrageergebnis“) zeigt, kommen dabei immer noch bevorzugt (> 80 % der Fälle) die stabilen und weißen Fantaschalen und Pistille aus Melaminharz zum Einsatz. Sie sind also noch immer fester Bestandteil der Apothekenausstattung. Dabei hat die Arbeitsgemeinschaft der Pharmazieräte Deutschlands (APD) bereits in einer Resolution 2014 von den Melaminschalen abgeraten und gefordert, dass unbedingt auch Fantaschalen und entsprechende Pistille aus Edelstahl und Glas in der Apotheke zur Rezepturherstellung vorhanden sein müssen.
Der Grund: Fantaschalen und Pistille aus Melaminharz können manche Arzneistoffe ab- und desorbieren mit der Gefahr der Kreuzkontamination. Dies betrifft zum Beispiel Stoffe wie Dithranol, Rifampicin, Clioquinol und Steinkohlenteer. In häufig verwendeten beziehungsweise älteren Fantaschalen lassen sich daher auch zum Teil deutliche, meist gelbe Verfärbungen in den kleinen (Haar-)Rissen der Melaminschalen und der kugelförmigen Enden der Pistille erkennen. Aber auch ungefärbte Stoffe können sich darin absetzen. Zudem sind Melaminschalen weder säurefest noch besonders hitzebeständig (max. 70 °C). Für Wasserbäder sind Melaminschalen daher eher ungeeignet. Am besten eignen sich dafür Fantaschalen aus Edelstahl, da sie eine bessere Wärmeleitung aufweisen. Zudem lassen sich die Zubereitungen darin meist auch leichter wieder kaltrühren.
Fantaschalen aus Edelstahl sind aber auch nicht immer die bessere Wahl. Beispielsweise eignen sie sich nicht für die Verarbeitung besonders fester Substanzen wie etwa Bentonit, da es bei der Verreibung zum Metallabrieb kommen kann. Edelstahl ist auch gegenüber stark oxidierenden Substanzen empfindlich und daher beispielsweise für Zubereitungen mit Aluminiumchlorid-Hexahydrat oder Trichloressigsäure ebenfalls ungeeignet. In diesen Fällen wäre die Verwendung einer Glasschale besser. Fantaschalen aus Glas adsorbieren zudem keine Stoffe, sodass Kreuzkontaminationen ausgeschlossen werden können. Allerdings sind sie stoßempfindlich und gehen daher häufiger zu Bruch.
Ein weiterer Vorteil von Fantaschalen aus Edelstahl oder Glas gegenüber den weißen Melaminschalen ist, dass zum Beispiel Anreibungen von Suspensionssalben leichter beurteilt werden können, weil Pulveragglomerate in nicht weißen Schalen viel besser zu erkennen sind.
Aus diesen Gründen ist es empfehlenswert, sowohl Edelstahl- als auch Glasfantaschalen häufiger in der Rezeptur einzusetzen.
Obwohl die meisten halbfesten Zubereitungen mithilfe eines Rezeptur-Mischsystems hergestellt werden können, müssen immer wieder auch Individualrezepturen per Hand angefertigt werden. Wie eine DAP Umfrage (vgl. Beitrag „DAP Umfrageergebnis“) zeigt, kommen dabei immer noch bevorzugt (> 80 % der Fälle) die stabilen und weißen Fantaschalen und Pistille aus Melaminharz zum Einsatz. Sie sind also noch immer fester Bestandteil der Apothekenausstattung. Dabei hat die Arbeitsgemeinschaft der Pharmazieräte Deutschlands (APD) bereits in einer Resolution 2014 von den Melaminschalen abgeraten und gefordert, dass unbedingt auch Fantaschalen und entsprechende Pistille aus Edelstahl und Glas in der Apotheke zur Rezepturherstellung vorhanden sein müssen.