Im ersten Teil unserer Sicht auf die seit dem 1. April 2018 gültigen Bestimmungen für die ärztliche Verordnungssoftware mussten wir über die unzureichende Umsetzung der neuen Pflicht zum Auftragen der PZN berichten. Aus Sicht der Apotheke ebenso wichtig ist die zeitgleich eingeführte Verpflichtung zur monatlichen Aktualisierung der ärztlichen Verordnungssoftware.

Hierzu teilte die vertragsschließende Kassenärztliche Bundesvereinigung den Ärzten bereits im Januar mit:

Dass die Mitglieder des DAP Retaxforums bezüglich des Auftragens der PZN noch deutliche Probleme aus den Arztpraxen meldeten, veranlasste viele dazu, ebenfalls einen Blick auf die nun eigentlich verbesserte Aktualität der Arztsoftware zu werfen.

Hier einige aktuelle Verordnungsbeispiele aus den Apotheken:

Obwohl hier bei beiden Verordnungen die Hersteller genannt sind, fehlt

a) die erforderliche PZN und

b) wurde die verordnete Amlodipin-Valsartan-Kombination am 15.01.2018 zurückgerufen.

Hier die Rückrufinformation vom 11.09.2017 dazu mit dem Hinweis der Arzneimittelkommission (AMK) auf die sofortige Löschung aus dem ABDA-Artikelstamm:

Unser Mitglied „McPharmer“ spricht zu Recht von einem „Klassiker“, dessen Rückruf eigentlich allgemein bekannt sein sollte. Das Präparat ist auch in keiner Apothekendatenbank mehr zu finden. Also bemühen wir den historischen Rückblick auf den Datenstand von November 2014:

Die aktuell (April 2018, s. o.) verordneten Metoclopramid-Tropfen wurden bereits im November 2014 zurückgerufen. Sie sind daher nicht mehr verkehrsfähig und dürfen seither weder verordnet noch abgegeben werden.

Wie wir mit Bedauern feststellen müssen, reicht auch die auf Wunsch der KBV von geplanten zwei auf vier Wochen verlängerte Frist zur Datenaktualisierung offenbar nicht aus. Solange solche Verordnungen nach wie vor möglich sind, werden leider auch weiterhin zeitraubende Rückfragen in den Arztpraxen stattfinden müssen.

DAP – Retaxforum – Dieter Drinhaus