Unbekannte Krankheit im Kongo: hohe Sterblichkeit vor allem bei Kindern
In der Demokratischen Republik Kongo breitet sich seit Oktober 2024 eine bisher unbekannte Krankheit aus, die in den Medien als „Krankheit X“ bezeichnet wird. Besonders betroffen sind Kinder und Frauen in der Provinz Kwango und den angrenzenden Regionen. Trotz intensiver Untersuchungen ist die Ursache des Ausbruchs unklar, während die Zahl der Erkrankten und Toten weiter steigt.
Seit Oktober 2024 kämpft die Demokratische Republik Kongo mit dem Ausbruch einer unbekannten Krankheit, die grippeähnliche Symptome wie Fieber, Husten, Übelkeit und starke Kopfschmerzen verursacht. Die Krankheit, die in der südwestlichen Provinz Kwango ausbrach, wird nun auch aus anderen Provinzen gemeldet. Aufgrund der unklaren Ursache und fehlenden Vorsorgemaßnahmen wird sie von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vorläufig unter der Bezeichnung „Krankheit X“ geführt.
Der erste dokumentierte Fall trat am 24. Oktober 2024 auf, der erste gemeldete Todesfall folgte am 10. November 2024. Bis zum 5. Dezember 2024 registrierte die WHO 406 bestätigte Fälle und 31 Todesfälle. Die tatsächliche Zahl der Todesfälle könnte jedoch deutlich höher liegen, da die Provinzbehörden bereits Ende November von bis zu 143 Toten berichteten. Viele der Erkrankten starben zuhause, da die medizinische Versorgung in den betroffenen Gebieten nur schwer zugänglich ist. Kinder unter 5 Jahren und Frauen sind besonders gefährdet, die meisten Toten sind unter 15 Jahre alt.
Neben grippeähnlichen Symptomen weist die Krankheit schwerwiegende Begleiterscheinungen wie Anämie, Atemnot und Anzeichen akuter Unterernährung auf. Die Kombination dieser Symptome und der hohe Anteil von Kindern unter den Erkrankten deuten auf eine komplexe Ursache hin. Labortests zur Identifizierung des Erregers sind im Gange, aber erste Berichte der WHO deuten darauf hin, dass mehr als eine Krankheit beteiligt sein könnte. Pneumonie, Grippe, COVID-19, Masern, das durch E. coli verursachte hämolytisch-urämische Syndrom und besonders Malaria stehen im Verdacht, in Verbindung mit Unterernährung eine Rolle zu spielen.
Um die Situation unter Kontrolle zu bringen und eine weitere Ausbreitung zu verhindern, haben nationale und internationale Organisationen Sofortmaßnahmen eingeleitet. Die WHO unterstützt die lokalen Gesundheitsbehörden mit Ressourcen und die Africa Centers for Disease Control and Prevention (Africa CDC) haben ein auf die Bereiche Epidemiologie, Labor und Infektionsprävention spezialisiertes Expertenteam entsandt. Ziel ist es, diagnostische Tests zu beschleunigen und wirksame Kontrollmaßnahmen zu entwickeln.
Die Bewältigung der Epidemie stellt eine enorme Herausforderung dar, da die betroffenen Regionen von chronischer Unterversorgung und großer Armut geprägt sind. Die internationale Gemeinschaft ist gefordert, nicht nur medizinische, sondern auch humanitäre Hilfe zu leisten, um die Auswirkungen der Krise zu lindern.
Quellen:
World Health Organization: Undiagnosed disease – Democratic Republic of the Congo. Online verfügbar unter: https://www.who.int/emergencies/disease-outbreak-news/item/2024-DON546
Centers for Disease Control and Prevention Africa: Africa CDC Deploys Experts on Investigation Mission for Disease outbreak in Democratic Republic of Congo. Online verfügbar unter: https://africacdc.org/news-item/africa-cdc-deploys-experts-on-investigation-mission-fordisease-outbreak-in-democratic-republic-of-congo/