Ergebnisse der Umfrage zum Umgang mit Liefer­eng­pässen bei Fieber­senkern für Kinder

Um einen Überblick zu erhalten, wie stark die Apotheken von Liefer­eng­pässen bei ibuprofen- und paracetamol­haltigen Fieber­säften für Kinder betroffen sind und wie sie mit der Heraus­forderung der fehlenden Kinder­arznei­mittel umgehen, führte das DAP-Team eine Umfrage unter Apotheken­mitarbeitern durch. An der Umfrage „Fieber­senkende Mittel bei Kindern“ nahmen zwischen dem 10. und 20. Februar 2023 über 2.200 Apotheken­mitarbeiter teil.

Bei der Umfrage gab über die Hälfte der Apotheken­mitarbeiter an, pro Tag mindestens 6 Anfragen nach Fieber­senkern für Kinder zu haben. In der Regel wird ein Fieber­saft gewünscht (in 97,3 % der Fälle), aber auch nach Zäpfchen wird häufig verlangt (in 73,2 % der Fälle).

Eine Versorgung ist laut der Umfrage­ergebnisse jedoch nur in ca. 50 % der Fälle möglich. Bei weiteren 25 % stehen gerade genügend Präparate für die Belieferung ärztlicher Verordnungen zur Verfügung, für die Selbst­medikation reicht das Kontingent dieser Apotheken aber nicht. Lediglich rund 25 % gaben an, im Zweifel zumindest auf alternative Darreichungs­formen aus­weichen und so auch Kunden ohne Verordnung versorgen zu können.

Trotz des Mangels an fieber­senkenden Säften und Zäpfchen weisen nur 37,2 % der Apotheken­mitarbeiter im Kunden­gespräch auf die Möglichkeit der Herstellung als Rezeptur­arznei­mittel hin (s. Abb.). Außerdem gaben 75,1 % an, (fast) nie Rezepte über die Herstellung einer Rezeptur über fieber­senkende Zäpfchen und/oder Säfte für Kinder zu erhalten. Immerhin ein Viertel erhält mehrmals wöchentlich bis täglich Rezeptur­ver­ordnungen über Fieber­senker für Kinder.

Auf den ersten Blick mag dies verwundern, da die Rezepturherstellung eine gute Möglichkeit für die Vor-Ort-Apotheken ist, sich mit einem Alleinstellungsmerkmal zu profilieren. Wirft man jedoch einen Blick auf die aktuelle Lage der Apotheken, so spiegelt das Ergebnis den Personalmangel und die hohe Arbeitsbelastung sowie die Hürden, die die Herstellung erschweren (Retaxationsgefahr, keine Defekturmöglichkeit), wider.

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