Umfrage­ergebnis: Rx-Arznei­mittel und Hilfs­mittel werden am häufigsten retaxiert

Wie der LAV Baden-Württemberg berichtete, konnte er für Apotheken im Jahr 2023 knapp 1,5 Millionen Euro an Retaxationen in Einspruchs­verfahren zurück­holen – das entspricht ca. drei Viertel der gesamten Retaxations­summe. Das DAP wollte in diesem Zusammen­hang von den Apotheken wissen, welche abge­gebenen Präparate­gruppen am häufigsten retaxiert werden.

Die Auswertung der Umfrage mit 939 Teilnehmerinnen und Teilnehmern (Laufzeit 05.08.–11.08.24) ergab, dass verschreibungspflichtige Arzneimittel allgemein am häufigsten retaxiert werden (33,5 %). Das war zu erwarten – liegt doch der Anteil an abgegebenen Rx-Arzneimittel-Packungen bei über der Hälfte der Gesamtzahl aller abgegebenen Arzneimittel-Packungen.1 Auffallend hoch ist jedoch die Quote an Hilfsmittel-Retaxierungen: 24,3 % der Befragten gaben an, dass in ihrer Apotheke Hilfsmittel am häufigsten retaxiert werden. Hilfsmittel gehören zum apothekenüblichen Ergänzungssortiment, welches insgesamt „nur“ 8,4 % des Gesamtumsatzes ausmacht.1 An dritter Stelle folgen Rezepturen mit 22,8 %.

Deutlich hinter diesen drei Produktgruppen liegen Retaxationen über Medizinprodukte (5,0 %), Hochpreiser (Biologika; 4,0 %) und Verbandstoffe (3,9 %). Hochpreiser-Retaxationen sind besonders schmerzhaft, daher gilt es bei diesen Rezepten ganz besonders auf eine korrekte Rezeptbelieferung zu achten. Betäubungsmittel (3,5 %) und OTC-Arzneimittel allgemein (2,9 %) unterliegen den wenigsten Kürzungen.

Weitere Unterstützung geplant

Das DAP plant weitere Umfragen zum Thema Retaxierungen, um genauer herauszufinden, worauf Krankenkassen ihren Fokus legen und welche Retaxgründe häufig vorkommen. Daraus möchten wir schließen, welche Informationen und Hilfen Apotheken benötigen, um diese Retaxationen im Vorhinein zu vermeiden und Arbeitsaufwand und Geldeinbußen zu minimieren.


1 ABDA: Die Apotheke – Zahlen, Daten, Fakten 2023