Knapp 10 % mehr Schwangerschaftsabbrüche im Jahr 2022
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Im Jahr 2022 kam es im Vergleich zum Vorjahr zu einem Anstieg der Schwangerschaftsabbrüche um 9,9 %. Mit insgesamt rund 104.000 Fällen ist es das zweitstärkste Jahr seit dem Beginn der statistischen Aufzeichnung. 35 % der Abbrüche wurden pharmakologisch mittels Mifepriston (Mifegyne®) durchgeführt.
Nachdem im Jahr 2021 die geringste Zahl an Schwangerschaftsabbrüchen (n = 94.600) gemeldet worden war, nahm die Zahl 2022 um 9,9 % auf knapp 104.000 Fälle zu. Dies teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) mit.1 Damit liegt das Jahr 2022 knapp hinter dem Rekordjahr 2012 (106.800 Schwangerschaftsabbrüche). Dabei waren rund 70 % der Frauen, die 2022 einen Abbruch vornehmen ließen, zwischen 18 und 34 Jahren alt, ca. 19 % waren 35 bis 39 Jahre alt, etwa 8 % waren 40 Jahre und älter und ca. 3 % waren jünger als 18 Jahre.
96 % der Schwangerschaftsabbrüche wurden nach der sogenannten Beratungsregelung vorgenommen. Die restlichen 4 % wurden aufgrund medizinischer Indikationen oder Sexualdelikten durchgeführt. Über die Hälfte der Schwangerschaftsabbrüche (51 %) wurden mittels Vakuumaspiration durchgeführt und 35 % durch das Medikament Mifepriston eingeleitet.
Die Zahl an Schwangerschaftsabbrüchen in jungen Altersgruppen nimmt ganz im Gegensatz zur Gesamtanzahl deutlich ab. 2022 waren es 2,7 % bzw. 2.900 Fälle weniger. Besonders stark sank die Abbruchrate bei den 15- bis 17-jährigen (−29,4 %), bei den 18- bis 19-jährigen (−30,8 %) und bei den 20- bis 24-jährigen Frauen (−23,5 %).
Anhand der vorliegenden Daten wird nicht ersichtlich, welche Ursache dem starken Zuwachs zugrunde liegt.
1 9,9 % mehr Schwangerschaftsabbrüche im Jahr 2022. Pressemitteilung Nr. 120 vom 27. März 2023.
Online verfügbar unter: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/03/PD23_120_233.html