Apotheken-Protesttag am 14. Juni
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Endlich war es so weit – zahlreiche Apotheken hielten am Mittwoch ihre Türen geschlossen und versammelten sich bundesweit für eine Protestkundgebung bzw. einen Protestmarsch in den jeweiligen Innenstädten.
DAP war auch vor Ort, und zwar am Düsseldorfer Burgplatz. 7.500 Apothekenmitarbeiter versammelten sich auf der vom Apothekerverband Nordrhein und der Apothekerkammer Nordrhein veranstalteten Kundgebung um 12 Uhr in der Düsseldorfer Innenstadt. Viele hatten selbst geschriebene Plakate dabei, zahlreiche nutzten aber auch die von der Standesorganisation bereitgestellten Protestflyer. Sogar ein Flugzeug, gesponsert von der Sanacorp, kreiste mit einem Spruchbanner über der Veranstaltung: „Apotheken am Limit“.
Die Veranstaltung eröffnete Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein, mit dem Slogan der Demonstration: „Apotheken kaputt sparen. Arzneimittelversorgung gefährden. Nicht mit uns!“ Darauf folgten kurze Diskussionsrunden und Statements von Vertretern u.a. aus der Industrie (BAH, Dr. Hubertus Cranz), der Politik (Marco Schmitz [CDU] und Torsten Klute [SPD]), dem Großhandel (NOWEDA, Dr. Michael Kuck), den Apotheken sowie von Patienten (Kinderschutzbund Landesverband, Dr. Gaby Flösser, und Deusche Diabetes-Hilfe, Sabine Härter) und sogar vom Hausärzteverband (Dr. Oliver Funken). Alle waren sich einig, es muss etwas getan werden.
Gefordert wurde entsprechend dem 10-Punkte-Forderungskatalog Folgendes:
- Erhöhung des Fixums in der Arzneimittelpreisverordnung
- Regelung zur indexierten Erhöhung des Fixums
- Einführung einer zusätzlichen regelmäßigen Pauschale für jede Betriebsstätte
- Handlungsfreiheit für Apotheken für die schnelle Patientenversorgung
- Reduzierung von Retaxationsverfahren auf das sachlich gebotene Maß
- Engpass-Ausgleich für den zusätzlichen Aufwand bei der Bewältigung von Lieferengpässen
- Beseitigung der finanziellen Risiken aus dem Inkasso des Herstellerrabattes für die Krankenkassen
- Schaffung einer Rechtsgrundlage für die Arzt-Apotheker-Kooperation beim Medikationsmanagement
- Einschränkung des Präqualifizierungsverfahrens
- Einzelmaßnahmen zum Bürokratieabbau
Wie kam es zu dem Protesttag?
Mit dem Lieferengpass-Gesetz (ALBVVG) will die Ampel-Koalition die Arzneimittelversorgung stabilisieren und der Lieferengpass-Krise begegnen. Aus Sicht der Apothekerschaft eignen sich die von der Bundesregierung im Gesetzentwurf vorgelegten Maßnahmen allerdings weder dazu, die Versorgung der Patienten zu verbessern, noch dazu, die Lage der Vor-Ort-Apotheken als erste, wohnortnahe Anlaufstelle in der Arzneimittelversorgung zu unterstützen. Die ABDA hat Vertreter der Bundesregierung und der Regierungsfraktionen in zahlreichen Gesprächen auf die schwierige Lage in den Apotheken hingewiesen. Ein Einlenken seitens der Politik ist bislang aber nicht zu erkennen. Deswegen hatte die ABDA den 14. Juni zum bundesweiten Protesttag erklärt.
Was passiert nun?
Thomas Preis beendete die Veranstaltung gegen 13:00 Uhr mit dem Wunsch nach mehr Unterstützung seitens der Politik und kündigte an, dass die Apothekerverbände zur Not weiter protestieren würden. DAP wünscht allen Apothekenmitarbeitern, dass ihre Wünsche erhört werden!