Wie sinnvoll ist die Kombination von Vitamin D und Vitamin K?

Vitamin-D-Präparate werden besonders in der dunklen Jahres­zeit häufig in der Apotheke nach­ge­fragt. Um sich vor eventuellen Neben­wirkungen einer Hyper­kalzämie zu schützen, setzen viele Menschen zu­sätzlich auf Vitamin K2, das einer Gefäß­ver­kalkung vorbeugen soll. Aber was ist dran und worauf sollte man bei Vitamin K achten?

Vitamin K ist ein Sammel­begriff für fett­lösliche Sub­stanzen mit 2-Methyl-1,4-Napthochinon-Grund­gerüst (Menadion bzw. Vitamin K3). Die Derivate unter­scheiden sich am Substitutions­muster der C3-Seiten­kette. Während Vitamin K1 und K2 natürlich vor­kommen, kann Vitamin K3 nur auf synthetischem Wege erschlossen werden. Die wichtigste als Nahrungs­ergänzungs­mittel (NEM) verfüg­bare Form ist das Vitamin K2 mit 7 Isoprenoid-Ein­heiten in der Seiten­kette (MK-7), da diese Form besser bio­ver­fügbar ist und eine Halb­werts­zeit von 3 Tagen aufweist. Im Vergleich dazu ist Vitamin K1 nur gering bio­verfüg­bar und hat eine Halb­werts­zeit von 1 bis 2 Stunden.

Wie auch Vitamin D ist Vitamin K am Knochen­stoff­wechsel und der Calcium­homöostase beteiligt, wodurch sich, durch die Kombination beider Vitamine, synergistische Effekte erzielen lassen könnten. Allerdings ist die Studien­lage der Inter­aktion beider Vitamine beschränkt, sodass das Bundes­institut für Risiko­bewertung (BfR) in einer Stellung­nahme betonte, dass eine Empfehlung nicht ausge­sprochen werden könne. Zudem wird ein­dring­lich auf eine Inter­aktion mit Arznei­mitteln, vor allem Vitamin-K-Antagonisten, hinge­wiesen. Auch die weit ver­breitete Meinung, dass die Einnahme von Vitamin K2 einer durch hohe Vitamin-D-Dosen induzierten Hyper­kalzämie vor­beugen könne, sei wissenschaftlich noch nicht belegt, so das Institut.

Das prokoagulative Vitamin K sorgt für die endogene Aktivierung von verschiedenen Gerinnungs­faktoren. Patientinnen und Patienten, die mit Anti­koagulanzien vom Cumarin-Typ (Phenprocoumon) behandelt werden, sollten vor einer Einnahme von Vitamin-K-Präparaten grund­sätzlich ärztliche Rück­sprache halten, da je nach Studien­daten bereits geringe Mengen einer Supplementierung mit MK-7 (10 µg pro Tag) zu einer gestörten Hämostase führen können.

Für Personen ab 15 Jahren, die keine Vitamin-K-Antagonisten ein­nehmen, empfiehlt das BfR, nicht mehr als 80 µg Vitamin K1 bzw. 25 µg K2 pro Tag zu sich zu nehmen. Was Vitamin D angeht, empfiehlt das BfR, auf Präparate mit höchstens 800 IE pro Tag zurück­zu­greifen, da diese Dosis zusammen mit anderen Vitamin-D-Quellen (Tages­licht und ange­reicherte Lebens­mittel) nicht mit gesund­heit­lichen Bedenken assoziiert ist.1
 


1 Bundesinstitut für Risikobewertung: Hochdosierte Nahrungs­ergänzungs­mittel mit Vitamin D können lang­fristig die Gesundheit beeinträchtigen. Online verfügbar unter: https://www.bfr.bund.de/cm/343/hochdosierte-nahrungsergaenzungsmittel-mit-vitamin-d-koennen-langfristig-die-gesundheit-beeintraechtigen.pdf

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