STIKO: Neuer Impfkalender
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Ende August hat die Ständige Impfkommission (STIKO) ihre Impfempfehlungen für 2019/2020 veröffentlicht. Das unabhängige Expertengremium aktualisiert die Empfehlungen und den darauf basierenden Impfkalender einmal im Jahr. Neu hinzugekommen ist die Herpes-zoster-Impfung als Standardimpfung für Personen ab 60 Jahren. Außerdem wurden die FSME-Risikogebiete erweitert.
Herpes-zoster-Impfung
Die Impfkommission hat den Herpes-zoster-Totimpfstoff Shingrix® als Standardimpfung für Personen ab 60 Jahren in den Impfkalender aufgenommen. Darüber hinaus wird die Impfung für Personen ab 50 Jahren als Indikationsimpfung empfohlen, wenn eine Grundkrankheit vorliegt, die zu einer erhöhten gesundheitlichen Gefährdung führt. Als Beispiele nennt die Kommission angeborene oder erworbene Immundefizienz oder Immunsuppression, HIV-Infektion, rheumathoide Arthritis, systemischen Lupus erythematodes, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, chronisch obstruktive Lungenerkrankungen, Asthma bronchiale, chronische Niereninsuffizienz und Diabetes mellitus.
Die Empfehlung bezieht sich auf den Totimpfstoff und ausdrücklich nicht auf den Herpes-zoster-Lebendimpfstoff.
Gut zu wissen
Der adjuvantierte Herpes-zoster-Totimpfstoff wird zweimal intramuskulär geimpft, und zwar im Abstand von mindestens zwei bis maximal sechs Monate.
FSME-Risikogebiete
Als neues Risikogebiet stuft die STIKO den Landkreis Emsland in Niedersachsen ein. Außerdem hinzugekommen sind in Bayern die Landkreise Garmisch-Partenkirchen, Landsberg am Lech und der Stadtkreis Kaufbeuren sowie in Sachsen der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.
Postexpositionelle Tollwut-Prophylaxe
Die Empfehlungen zur postexpositionellen Tollwut-Prophylaxe werden nun zusätzlich nach dem Impfstatus der betroffenen Person differenziert. Die Immunprophylaxe unterscheidet sich zum einen nach Grad und Art der Exposition und zum anderen danach, ob die Person vollständig gegen Tollwut immunisiert ist oder nicht bzw. nur unvollständig vorgeimpft ist.
Die vollständigen Impfempfehlungen und der aktuelle Impfkalender sind im Epidemiologischen Bulletin 34/2019 erschienen.