Starker Rückgang bei erkältungsbedingten Antibiotikaverschreibungen
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Eine Auswertung der Arzneimittelverordnungen durch die Techniker Krankenkasse (TK) zeigt einen erfreulichen Trend: Seit 2012 nehmen die Verschreibungen von Antibiotika bei diagnostizierten Erkältungserkrankungen stetig ab – mit einem Tiefpunkt von 8,8 % im letzten Jahr. Allerdings zeigt die Auswertung, dass noch einiges an Aufklärungsarbeit zu leisten ist.
Die Antibiotikaresistenzen nehmen stetig zu – ein Resultat aus Evolutionsdruck, unzureichender antibiotischer Therapie, aber auch Antibiotikaeinsatz bei falscher Indikation. Ein Einsatz von Antibiotika bei Erkältungskrankheiten, die viral ausgelöst werden, sollte in den meisten Fällen vermieden werden – Co- und Folgeinfektionen unberücksichtigt.
Gute Nachrichten: Der Trend zur Antibiose geht zurück – zumindest bei Erkältungen. Zu diesem Schluss kommt eine Auswertung der TK. Dafür wurden die Arzneimittelverordnungen und Krankschreibungen aller Versicherten ausgewertet. Während 2012 noch 35,6 % aller Versicherten, die mit einer Erkältung diagnostiziert wurden, ein Antibiotikum erhielten, waren es 2022 noch 8,6 %. Ein deutlicher Trend ist zudem seit der Corona-Pandemie zu erkennen. Im Corona-Vorjahr 2019 wurden 20,7 % der Erkältungspatienten mit Antibiotika behandelt, im darauffolgenden Jahr nur noch 14,3 %.
Dennoch muss noch viel Aufklärungsarbeit geleistet werden. Eine Forsa-Befragung der TK zeigt, dass zwar 97 % aller Befragten schon mal von bakteriellen Resistenzen im Zusammenhang mit zu häufigem oder falschem Einsatz von Antibiotika gehört haben, 31 % allerdings glauben, dass Antibiotika bei Virusinfektionen wirksam sind. Immerhin wissen 81 % der Befragten, dass Antibiotika bei bakteriellen Infektionen wirksam sind.
1 Techniker Krankenkasse: TK: Immer weniger Antibiotika bei Erkältungen / Trotzdem mehr Aufklärung nötig. Online verfügbar unter: https://www.tk.de/presse/themen/arzneimittel/weniger-antibiotika-bei-erkaeltungen-2155274