Eine leitliniengetreue Therapie des Asthma bronchiale sieht vor, eine gut eingestellte, bestehende Therapie während der Schwangerschaft beizubehalten. Dabei handelt es sich oft um Beta-2-Sympathomimetika, entweder allein gegeben oder in Kombination mit Kortikoiden. Der Einfluss der Medikamente auf den Fetus wird schon seit langem untersucht. Eine neue Studie gibt nun Aufschluss über die neuronale Entwicklung des Nachwuchses innerhalb der ersten 3 Lebensjahre.

Innerhalb der Studie wurden 91.460 Mutter-Kind-Paare analysiert. Aufgeteilt wurden die Teilnehmenden in drei Gruppen: Medikamenteneinnahme in der frühen Schwangerschaftsphase (0 bis 12 Wochen), in der mittleren bis späten Schwangerschaftsphase (> 12 Wochen) und während beider Phasen. Dabei waren insgesamt 0,4 %, 1,0 % und 0,6 % Kortikoiden ausgesetzt und 0,2 %, 0,4 % und 0,2 % BA. Die primären Endpunkte waren Kommunikation, Grobmotorik, Feinmotorik, Problemlösungs- und soziale Kompetenz.

Folgende Ergebnisse wurden zusammengetragen:

• Kortikoide hatten in keiner Phase der Schwangerschaft einen Einfluss auf die neuronale Entwicklung.
• Beta-2-Sympathomimetika hatten, in der frühen Schwangerschaftsphase eingesetzt, keinen Einfluss auf die neuronale Entwicklung. Ein Zusammenhang zwischen einer Exposition in der mittleren bis späten Phase war mit einer verzögerten Entwicklung der sozialen Kompetenz verbunden.

Trotz der limitierten Aussagekraft der Studie kommen die Forschenden zu dem Schluss, dass sowohl Beta-2-Sympathomimetika wie auch Kortikoide hinsichtlich der neuronalen Entwicklung während der Schwangerschaft sicher in der Anwendung sind.¹

1 Abir Nagata, Toshio Masumoto et al.: Neurodevelopmental Outcomes Among Offspring Exposed to Corticosteroid and B2-Adrenergic Agonists In Utero. Doi: 10.1001/jamanetworkopen.2023.39347