Kann Zink die Dauer von Erkältungen reduzieren?

Eine kürzlich erschienene Cochrane-Studie unter­suchte den Einfluss von Zink auf den Verlauf und die Symptom­qualität einer Erkältung, da das Spuren­element beliebt zur Prävention und Behandlung von Infektions­krank­heiten ist. Insgesamt wurden 34 Studien ausge­wertet.

Das Spuren­element Zink ist ein wichtiger Bau­stein des Körpers, der unter anderem an der Immun­antwort beteiligt ist. Dass Zink die Replikation in vitro hemmen kann, wurde belegt, weshalb es zu einem Geheim­tipp gegen Erkältungen avancierte. Eine Cochrane-Studie1 wertete nun Daten aus Studien aus, in denen Zink entweder präventiv oder zur Behandlung verab­reicht wurde.

In die Unter­suchung wurden 34 Studien inkludiert, von denen 15 die präventiven Eigen­schaften und 19 die Behandlung einer bestehenden Erkältung mit Zink unter­suchten. Dabei konnte gezeigt werden, dass präventives Zink das Risiko, an einer Erkältung zu erkranken, nicht reduzieren konnte – im Vergleich zu Placebo erkrankten Personen der Inter­ventions­gruppen genauso häufig. Ebenso konnten die Symptom­schwere und die Krank­heits­­dauer nicht reduziert werden.

Wurde Zink zur Behandlung einer Erkältung einge­setzt, konnte ebenfalls keine Reduktion der Symptom­schwere beobachtet werden, aller­dings wurde die Symptom­dauer um ca. 2 Tage reduziert. Während die Placebo­gruppe durch­schnittlich 7 Tage unter den Symptomen litt, waren es bei mit Zink behandelten Personen durch­schnittlich nur 5 Tage.

Zu den häufigsten Neben­wirkungen der Zink­therapie gehörten Darm­probleme, unan­genehmer Geschmack und Übelkeit. Zu schwer­wiegenden Neben­wirkungen kam es aller­dings nicht.

Die Autorinnen und Autoren schluss­folgern, dass Zink als Therapie vermutlich die Krank­heits­länge einer Erkältung reduzieren kann, ohne dabei Einfluss auf die Symptom­schwere zu nehmen. Eine präventive Ein­nahme zeigte keine positiven Ergebnisse. Es ist jedoch fest­zuhalten, dass aufgrund unter­schiedlicher Applikations­arten, Definitionen von Erkältung und Dosis­mengen das Verzerrungs­potenzial inner­halb der einzelnen Studien hoch und die Vergleich­barkeit damit einge­schränkt ist.
 


1 Nault D et al. Zinc for prevention and treatment of the common cold. DOI: 10.1002/14651858.CD014914.pub2

Bildquelle: PhotoSG – stock.adobe.com