Erste Grippeimpfstoff-Chargen freigegeben
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Für die Saison 2020/21 hat das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) bereits 11,3 Millionen Dosen Grippeimpfstoff für den deutschen Markt freigegeben, wie das Institut Ende August mitteilte. Die Anzahl der freigegebenen Chargen veröffentlicht das PEI wöchentlich. Insgesamt stehen in Deutschland sieben tetravalente Impfstoffe zur Verfügung.
Die Stammzusammensetzung der Grippeimpfstoffe wird jedes Jahr an die voraussichtlich zirkulierenden Virus-Varianten angepasst. Die entsprechenden Empfehlungen dazu erarbeiten die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA).
7 tetravalente Grippeimpfstoffe zur Vermarktung in Deutschland
Für die kommende Saison sind die Stammzusammensetzungen der folgenden sieben Impfstoffe genehmigt:
- Afluria Tetra 2020/2021 (Sequirus)
- Flucelvax Tetra 2020/2021 (Sequirus)
- Fluenz Tetra 2020/2021 (AstraZeneca)
- Influsplit Tetra 2020/2021 (GSK)
- Influvac Tetra 2020/2021 (Mylan)
- Vaxigrip Tetra 2020/2021 (Sanofi Pasteur)
- Xanaflu Tetra 2020/2021 (Mylan)
Die drei ebenfalls genehmigten trivalenten Grippeimpfstoffe Begripal 2020/2021, Fluad 2020/2021 und Influvac 2020/2021 werden nicht in Deutschland vermarktet.
Bevor ein Grippeimpfstoff in Deutschland vermarktet werden kann, prüft das Paul-Ehrlich-Institut die Chargen sorgfältig. So prüfen die Experten sowohl die Herstellungsunterlagen als auch die Ergebnisse der Qualitätskontrollen. Außerdem prüft das PEI oder ein anderes offizielles medizinisches Kontrolllabor in einem anderen europäischen Land die Prüfmuster der hergestellten Chargen experimentell, um die Qualität sicherzustellen. Erst nach erfolgreicher Prüfung und Freigabe darf der Impfstoff auf den Markt.
Befürchtung von Lieferengpässen
Aufgrund der aktuellen Pandemiesituation ist zu erwarten, dass in der anstehenden Saison viele Menschen die Grippeimpfung in Anspruch nehmen möchten. Vor diesem Hintergrund hat die Ständige Impfkommission (STIKO) jedoch darauf hingewiesen, dass vor allem Risikogruppen der Vortritt gelassen werden muss. Dazu gehören Personen, die ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe einer Grippe oder Covid-19 mit einem hohen Risiko einer Hospitalisierung aufweisen, z. B. ältere Menschen oder Personen, die an einer chronischen Grunderkrankung leiden oder die beruflich besonders exponiert bzw. epidemiologisch bedeutsam sind (z. B. Pflegepersonal). Ebenso sollten auch Schwangere und Bewohner von Alters- und Pflegeheimen vorzugsweise geimpft werden. Im Epidemiologischen Bulletin 33/2020 heißt es, dass der größte Effekt erzielbar sei, wenn die Impfquoten vor allem in den Risikogruppen gesteigert würden.