Erste angepasste Corona-Vakzine als Booster von der EMA zugelassen
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Der Sommer neigt sich dem Ende, der Herbst naht. Über die kalten Temperaturen freuen sich nicht nur Menschen in Dachgeschosswohnungen, auch für Viren bietet die kalte Jahreszeit perfekte Bedingungen, um sich zu verbreiten – was sich meist in steigenden Inzidenzen widerspiegelt. Auch die Anzahl der Corona-Infektionen wird vermutlich stark ansteigen. Viele Menschen sind bereits geimpft und geboostert, aktuelle Auffrischimpfungen sind allerdings nur an ursprüngliche Varianten angepasst. Nun hat die EU-Kommission zwei an die Variante BA.1 (Omikron) angepasste Vakzine von BioNTech/Pfizer und Moderna als Auffrischimpfung für Personen ab 12 Jahren zugelassen.
Bei den von BioNTech/Pfizer und Moderna neu entwickelten Vakzinen handelt es sich um bivalente Impfstoffe. Damit soll es zu einer starken immunogenen Antwort gegenüber der ursprünglichen wie auch der Omikron-Variante kommen. In ersten Studien konnte belegt werden, dass die Immunantwort gegen die Variante BA.1 bei Personen, die eine bivalente Auffrischimpfung erhielten, verglichen mit denen, die eine herkömmliche, monovalente Impfung erhielten, gesteigert werden konnte. Die Immunantwort auf ursprüngliche Corona-Varianten fiel bei beiden Gruppen gleich aus. Experten gehen davon aus, dass die Impfung ebenfalls eine verbesserte Wirksamkeit gegen den in Deutschland vorherrschenden Subtyp BA.5 hat. Erste Studien konnten bereits eine gute neutralisierende Wirkung gegen die Subtypen BA.4 und BA.5 bestätigen, wenngleich die Immunantwort im Vergleich zu BA.1 geringer ausfiel. Inwieweit das neue Vakzin Mortalität und Krankenhausaufenthalte reduzieren kann, kann erst in Zukunft geklärt werden.
Beide Impfstoffe sind bisher nur als Auffrischimpfung zugelassen. Die Grundimmunisierung erfolgt weiterhin mit den herkömmlichen, monovalenten Vakzinen, die von der EMA zum Zweck der Grundimmunisierung zugelassen sind. Dementsprechend können den neuen Booster Personen erhalten, die bereits grundimmunisiert sind oder schon eine erste Auffrischimpfung erhalten haben und mindestens 12 Jahre alt sind.
Die STIKO hat bisher noch keine Empfehlung für bestimmte Personengruppen, die die neuen Auffrischimpfungen erhalten sollten, ausgesprochen. Es wird erwartet, dass dies zeitnah geschieht.
Neben BioNTech/Pfizer und Moderna arbeiten noch zahlreiche weitere Firmen an angepassten Booster-Impfungen, darunter auch Vakzine gegen die Subtypen BA.4 und BA.5. Diese werden bereits von der EMA untersucht, um das Arsenal an verfügbaren Impfstoffen schnellstmöglich zu erweitern.1
1 European Medicines Agency: First adapted COVID-19 booster vaccines recommended for approval in the EU. Online verfügbar unter:
https://www.ema.europa.eu/en/news/first-adapted-covid-19-booster-vaccines-recommended-approval-eu