Engpass bei trivalentem Infanrix®-Impfstoff – Ausweichen auf penta- und hexavalente Vakzine
Hinweis
Es handelt sich bei dem Inhalt dieser Seite um eine frühere Veröffentlichung. Bitte beachten Sie, dass die Aussagen gegebenenfalls nicht mehr der aktuellen Rechts- und Vertragslage entsprechen.
Bei Fragen hilft Ihnen das DAP-Team auch gerne persönlich weiter – schreiben Sie einfach eine E-Mail an insonderfo@anderesdeutschesapothekenportal.de.
Der trivalente Diphtherie-, Tetanus- und Pertussis-Impfstoff (DTaP-Impfstoff) Infanrix® unterliegt bis voraussichtlich Ende August einem Engpass. Zugelassen ist das Vakzin für Kinder ab 2 Monaten – eine entsprechende trivalente oder monovalente Alternative mit entsprechender Dosierung gibt es nicht. Statt mit der Immunisierung zu warten, soll alternativ mit penta- und hexavalenten Präparaten geimpft werden.
Laut Angaben des Paul-Ehrlich-Instituts wurde seitens des Herstellers GlaxoSmithKline ein Engpass für seinen trivalenten DTaP-Impfstoff Infanrix® von April bis voraussichtlich Ende August gemeldet.1 In Deutschland stehen keine trivalenten oder entsprechend dosierten Einzelkomponentenimpfstoffe als Alternative zur Verfügung. Eine Grundimmunisierung soll nach Angaben der Ständigen Impfkommission (STIKO) mittels penta- oder hexavalenten Präparaten erfolgen – auf keinen Fall sollte mit der Immunisierung bis zum Ende des Lieferengpasses gewartet werden. Generell rät die STIKO in ihrer aktuellen Impfempfehlung, mittels Kombinationspräparaten die Anzahl an Injektionen zu verringern, um so die Impfakzeptanz bei Kindern zu erhöhen.
Konkret empfiehlt die STIKO zur Grundimmunisierung folgende Präparate, die für Kinder ab 2 Monaten indiziert sind:
Pentavalente Vakzine
Zur Immunisierung gegen Diphtherie, Tetanus, Pertussis, Poliomyelitis und Haemophilus influenzae Typ b:
- Infanrix®-IPV+Hib
- PENTAVAC®
Hexavalente Vakzine
Zur Immunisierung gegen Diphtherie, Tetanus, Pertussis, Poliomyelitis, Haemophilus influenzae Typ b und Hepatitis B:
- Infanrix hexa®
- Hexyon®
- Vaxelis®
Diese 5 Impfstoffe können zur Grundimmunisierung und Auffrischung genutzt werden, dabei existiert kein konkretes Höchstalter. Eine begonnene Impfserie kann mit alternativen Präparaten anderer Hersteller fortgeführt werden.
Bei der Auffrischimpfung gilt, dass überschüssige Impfungen keine negativen Auswirkungen haben. So reicht für die Grundimmunisierung gegen Haemophilus influenzae Typ b ab 12 Jahren prinzipiell eine Impfstoffdosis eines monovalenten Vakzins aus – dennoch können gefahrenlos penta- oder hexavalente Vakzine verimpft werden.2
1 Paul-Ehrlich-Institut: Lieferengpässe von Human-Impfstoffen. Online verfügbar unter: https://www.pei.de/DE/arzneimittel/impfstoffe/lieferengpaesse/lieferengpaesse-node.html
2 Robert Koch-Institut: Epidemiologisches Bulletin 04/2024. Online verfügbar unter: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2024/Ausgaben/04_24.pdf?__blob=publicationFile