EMA-Report für 2023: Marktzulassung für 77 Arzneistoffe empfohlen

Die European Medicines Agency (EMA) ist u. a. für die wissen­schaftliche Evaluierung der zentrali­sierten Markt­zu­lassung zuständig. Nun hat die EMA einen Report für das Jahr 2023 veröffentlicht, in dem alle neuen Wirk­stoffe und Arznei­mittel aufge­führt werden, für die eine Markt­zu­lassung empfohlen wurde.

Nach der wissen­schaftlichen Evaluation neuer Arznei­mittel durch Gremien der EMA kann durch die Behörde eine Empfehlung zur Zu­lassung ausge­sprochen werden. Stimmt im letzten Schritt die Europäische Kommission zu, wird das Medikament, z. B. im Falle eines zentrali­sierten Verfahrens, in ganz Europa zuge­lassen. Einmal jährlich veröffentlicht die EMA einen Report, in dem alle Empfehlungen und Zulassungen darge­stellt werden.

77 Arzneimittelzulassungen empfohlen, davon 39 mit neuartigen Wirkstoffen

Im Jahr 2023 wurde für 77 Arznei­mittel eine Zulassungs­empfehlung ausge­sprochen, 39 von ihnen enthalten einen neuen Wirkstoff. Dazu gehören u. a. die RSV-Vakzinen Abrysvo und Arexvy, für die die EMA zudem eine beschleunigte Zulassung empfahl. Dieses Verfahren ist Arznei­mitteln vorbe­halten, die einen bisher nicht gedeckten Bedarf erfüllen – z. B. das Fehlen von Vakzinen zur RSV-Prophylaxe.

Weniger neue Zulassungsempfehlungen verglichen mit den Vorjahren

Im Vergleich zu den Vor­jahren schneidet das Jahr 2023 etwas schwächer ab. 2022 wurden rund 16 % (89) mehr Empfehlungen für Arznei­stoffe ausge­sprochen. Noch mehr Empfehlungen wurden in den Jahren 2021 (+19 %; 92) und 2020 (+26 %; 97) abgegeben.

Indikationserweiterung

Nicht nur neue Arznei­stoffe erhalten eine Empfehlung, auch für bereits zuge­lassene Substanzen können neue wissen­schaftliche Evaluationen benötigt werden, z. B. wenn das Indikations­spektrum erweitert werden soll. Allein im Jahr 2023 wurde für 77 Arznei­stoffe eine Indikations­erweiterung empfohlen.1

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