Dupilumab wirksam bei COPD mit Typ-2-Inflammation

Rund 300.000 Menschen leben in den USA mit un­kontrollier­barer mittel­schwerer bis schwerer COPD mit Nachweis auf eine Typ-2-Inflammation. Neue zugelassene Therapie­optionen gibt es seit über einem Jahr­zehnt nicht. Der IgG4-Antikörper Dupilumab (Dupixent®) konnte nun in ersten Studien die Exazerbationen signi­fikant um 34 % verringern und die Lungen­funktion ver­bessern.

Die chronisch obstruktive Lungen­erkrankung (COPD) ist durch eine pro­grediente Verschlechterung der Lungen­ventilation charakterisiert. Die Erkrankung gehört weltweit zu den häufigsten Todes­ur­sachen bei Erwachsenen.1

Der rekombinante, humane, monoklonale IgG4-Antikörper Dupilumab blockiert die α-Unter­einheit des Interleukin(IL)-4-Rezeptors, die sowohl Teil des IL-4- als auch des IL-13-Rezeptors ist. Somit hemmt Dupilumab die über IL-4 und IL-13 ausgelösten Reaktions­kaskaden. IL-4 und IL-13 sind wichtige Treiber von humanen Erkrankungen, denen eine Typ-2-Inflammation zugrunde liegt.

Dementsprechend wird Dupilumab bereits bei atopischer Dermatitis, Asthma und eosinophiler Ösophagitis ange­wendet.

In einer placebo­kontrollierten Phase-III-Studie erhielten insgesamt 935 Erwachsene im Alter von 40 bis 85 Jahren zusätz­lich zur maximalen Standard-Inhalations­therapie (LABA, LAMA + ICS bzw. LABA + LAMA bei Kontra­indikation gegen ICS) entweder Dupilumab (n = 470) oder ein Placebo (n = 465). Alle Personen rauchen oder taten dies in der Vergangen­heit und leiden an mittel­schwerer bis schwerer COPD mit bestätigter Typ-2-Inflammation (Eosinophile im Blut ≥ 300 Zellen pro µl). Dabei wurden folgende Ergebnisse beobachtet:2

  • Über einen Beobachtungs­zeit­raum von 52 Wochen konnten die Exazerbationen im Vergleich zu Placebo um 34 % reduziert werden.
  • Die Lungen­funktion verbesserte sich signifikant gegen­über Placebo, gemessen anhand des Ausgangs­wertes innerhalb von 12 (139 ml vs. 57 ml) bzw. 52 Wochen (115 ml vs. 54 ml).
  • Unerwünschte Wirkungen traten bei 67 % im Interventions­arm und 66 % im Kontroll­arm auf.

Die Ergebnisse und Neben­wirkungen decken sich mit einer vorange­gangenen Phase-III-Studie, die ebenfalls den Effekt von Dupilumab auf COPD mit Typ-2-Inflammation unter­suchte.
 


1 RKI: Chronisch Obstruktive Lungenerkrankung (COPD). Online verfügbar unter:
https://www.rki.de/DE/Content/GesundAZ/C/COPD/Chronisch_Obstruktive_Lungenerkrankung_inhalt.html, Stand: 27.03.2023

2 Regeneron: Dupixent® (Dupilumab) significantly reduced COPD Exacerbations in second positive phase 3 trial, accelerating FDA submission and confirming potential to become first approved biologic for this serious disease. Online verfügbar unter:
https://investor.regeneron.com/news-releases/news-release-details/dupixentr-dupilumab-significantly-reduced-copd-exacerbations

Bildquelle: urbans78 – stock.adobe.com