Rückruf von ranitidinhaltigen Arzneimitteln
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Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat in der vergangenen Woche mitgeteilt, dass bestimmte Arzneimittel mit dem Wirkstoff Ranitidin zurückgerufen werden. Hintergrund ist, dass die Gesundheitsbehörden geringe Mengen des Nitrosamins N-Nitrosodimethylamin (NDMA) in den Arzneimitteln nachweisen konnten. Betroffen sind Präparate, die den Wirkstoff des Herstellers Saraca Laboratories Limited enthalten.
Ob die Verunreinigung in allen ranitidinhaltigen Arzneimitteln vorhanden ist, muss noch geklärt werden. Möglicherweise sind noch weitere Wirkstoffhersteller betroffen. Der aktuelle Rückruf erfolgt laut Mitteilung des BfArM „aus Gründen des vorbeugenden Gesundheitsschutzes bis zur Klärung des Sachverhalts“. Nitrosamine wie NDMA werden von der WHO und der EU als wahrscheinlich krebserregend eingestuft.
Welche Arzneimittel bzw. Chargen bislang zurückgerufen wurden, können Apotheken auf den Internetseiten der Arzneimittelkommission Deutscher Apotheker (AMK) im Mitgliederbereich nachlesen.
Ranitidin ist sowohl in verschreibungspflichtigen als auch verschreibungsfreien Arzneimitteln enthalten. Zantic® 75 mg Magentabletten ist aktuell als einziges OTC-Arzneimittel nicht von einem Rückruf betroffen (Stand: 23.09.2019).
Gut zu wissen
Ranitidin ist ein H2-Antihistaminikum, das kompetitiv die H2-Rezeptoren an den Belegzellen der Magenschleimhaut blockiert. Dadurch werden die basale und die Histamin-induzierte Säuresekretion gehemmt. Dementsprechend wird Ranitidin zur Behandlung von Sodbrennen, Refluxerkrankungen und Prophylaxe von Magengeschwüren eingesetzt.
Der Wirkstoff ist in einer Dosierung bis zu 75 mg pro abgeteilte Form (z. B. Tablette) zur Behandlung von Sodbrennen und/oder saurem Aufstoßen verschreibungsfrei erhältlich. Die Packungsgröße der OTC-Arzneimittel ist außerdem auf maximal 1.050 mg Ranitidin beschränkt und die Anwendung auf Erwachsene und Kinder ab dem 16. Lebensjahr. Im Rahmen der Selbstmedikation darf Ranitidin nicht länger als 14 Tage angewendet werden.
Als Alternativen zu Ranitidin können je nach vorliegendem Fall Protonenpumpeninhibitoren, Antazida und Alginate eingesetzt werden.