Zusammenhang zwischen erhöhtem Demenzrisiko, Angststörungen und Benzodiazepinen
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Forscher der Saint Louis University School of Medicine konnten die Einnahme von Benzodiazepinen und das Vorhandensein einer Angststörung mit einem erhöhten Demenzrisiko bei Menschen ab 65 Jahren in Verbindung bringen. Die im Journal of the American Geriatrics Society vorgestellten Ergebnisse deuten zudem darauf hin, dass die Einnahme von Benzodiazepinen bei einer Angststörung nicht mit einem erhöhten Risiko verbunden war.
Eine aktuelle retrospektive Kohortenstudie untersuchte den Zusammenhang zwischen der Einnahme von Benzodiazepinen, Angststörungen und Demenz. Dafür wurden die Krankenakten von 72.496 Probanden, die mindestens 65 Jahre alt waren, aus dem Zeitraum von 2014 bis 2021 analysiert. Dabei wurden folgende Ergebnisse festgestellt:1
- Probanden mit einer diagnostizierten Angststörung zeigten verglichen mit gesunden Probanden ein 19 % höheres Risiko, an einer Demenz zu erkranken.
- Die Einnahme von Benzodiazepinen erhöhte das Demenzrisiko um 28 %, unabhängig von Angststörungen. Besonders die Langzeitbehandlung wurde mit einem erhöhten Demenzrisiko in Verbindung gebracht.
- Patienten mit einer diagnostizierten Angststörung, die Benzodiazepine einnahmen, zeigten kein erhöhtes Risiko für eine Demenz.
Die Forscher sind der Auffassung, dass weitere Forschung benötigt wird, um eindeutige Aussagen treffen zu können. So sollte untersucht werden, ob Benzodiazepine für Patienten mit Angststörungen im Gegensatz zu anderen Anxiolytika eventuell ein besseres Nutzen-Risiko-Verhältnis in Bezug auf Demenz bieten. Des Weiteren sollten die Ursachen zwischen Angststörungen und dem Demenzrisiko untersucht werden, da ältere Patienten häufig eine Angststörung entwickeln.
1 Jay A. Brieler et al. Anxiety disorders, benzodiazepine prescription, and incident dementia. DOI: 10.1111/jgs.18515