Wie ist die Austauschanzeige bei Esbriet zu erklären?

Wir haben ein Rezept mit einer Esbriet-Verordnung: Es handelt sich um einen Import mit der PZN 14053307, verordnet zulasten der DAK (IK 105830016).

Wenn wir diese PZN in unser Waren­system eingeben, bekommen wir als Abgabe­alternativen in Stufe 3 unter anderem die PZN 12456521 (das Original) angezeigt. Wir haben unser Rezept, das wir mit der PZN 12456521 bedruckt haben, aber mit dem Vermerk „kein Rabatt­artikel“ zurück­bekommen.

Nach erster Verwunderung und einigem Suchen haben wir dann die PZN des Originals eingegeben, dann werden uns tatsächlich Rabatt­artikel vorge­schlagen.

Wir verstehen das nicht, wieso es einmal so und einmal so ist.

Antwort

Die Auflösung dieser Problematik liegt in der Darreichungs­form, mit der die einzelnen Präparate gelistet sind. Geht man vom verordneten Import aus, der mit der Darreichungs­form HKP (Hart­kapsel) gemeldet ist, dann werden nur Alternativ­artikel der identischen Darreichungs­form oder Artikel innerhalb der Original-Import-Gruppe (auch mit anderen Darreichungs­formen) angezeigt. Dazu gehört dann auch das Original, obwohl es als FTA im Handel ist.

Für die Austausch­barkeit von Darreichungs­formen ist in §­ 9 Abs. ­3 Buchst.­ d Folgendes fest­gelegt:

9 Abs. 3 Buchst. d

„d) gleiche oder austauschbare Darreichungsform, dabei gelten folgende Kriterien:

  • Darreichungsformen mit identischer Bezeichnung in den Preis- und Produktinformationen sind gleich
  • Darreichungsformen nach den Hinweisen des Gemeinsamen Bundesausschusses nach § 129 Absatz 1a Satz 1 SGB V (Arzneimittel-Richtlinie Anlage VII Teil A) sind austauschbar
  • bei Importarzneimitteln ist unabhängig von der Angabe im Preis- und Produktverzeichnis die für das Referenzarzneimittel gemeldete Darreichungsform zur Auswahl heranzuziehen
  • die in Anlage 1 genannten wirkstoffidentischen biotechnologisch hergestellten Arzneimittel mit gleicher Darreichungsform laut Punkt 3 der Fachinformation sind unabhängig von der im Preis- und Produktverzeichnis gemeldeten Darreichungsform austauschbar“

 

Demnach muss für einen aut-idem-konformen Austausch eine Darreichungsform gleich oder austauschbar sein. Nur innerhalb der Original-Import-Gruppe wird zusätzlich die Darreichungsform des Originals hinzugenommen. Da Importe in Bezug auf das Original zugelassen werden, gelten sie automatisch (unabhängig von der Darreichungsform) als gleich und somit austauschbar. Die rabattierten Generika der Darreichungsform FTA dürfen demnach bei einer Verordnung über einen Import der Darreichungsform HKP nicht abgegeben werden.

Wurde ein Original der Darreichungsform FTA oder ein Import der Darreichungsform FTA verordnet, dann muss ein rabattiertes Generikum der identischen Darreichungsform abgegeben werden.

Anmerkung

Die Beant­wortung der Fragen erfolgt im Rahmen kollegialer Hilfe.
Trotz größter Sorg­falt können wir auf­grund der teils kompli­zierten Sach­ver­halte keine Haftung über­nehmen.

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