Welcher Import ist bevorzugt abzugeben?

Uns liegt ein Rezept über folgendes Präparat vor: Jardiance 10 mg 100 St. MEDIR PZN: 19186852.

Ausgehend von dieser Verordnung würden wir einen anderen Import abgeben, allerdings einen, der nicht als preisgünstig im Sinne des Rahmenvertrags gilt. Die beiden preisgünstigen Importe sind derzeit nicht lieferbar. Wie müssen wir jetzt vorgehen, damit es keine Retax gibt?

Antwort

Grundsätzlich ist es Ihnen als Apotheke überlassen, womit Sie Ihr Einsparziel erreichen. Wenn Sie also einmal einen nichtpreisgünstigen Import abgeben, bedeutet das zunächst erstmal keine Retaxgefahr. Außerdem verfügen viele Apotheken über einen beträchtlichen Importbonus, der dann als Puffer dienen könnte, falls Sie in einem Quartal bei einer Krankenkasse das geforderte Einsparziel einmal nicht erreichen sollten.
In diesem Fall sollten Sie aber genau schauen: Alle Importe, die nicht preisgünstig sind, sind teurer als das Original und gelten damit als unwirtschaftlich. Daher sollten Sie zunächst prüfen, ob das Original als drittes Präparat im Preisranking lieferbar ist, und bevorzugt dieses abgeben.

Es ist in jedem Fall empfehlenswert, die Nichtverfügbarkeiten auf dem Rezept zu dokumentieren: Da die preisgünstigen Importe nicht lieferbar sind, sollte dieses Rezept nicht in die Berechnung des Einsparziels einfließen – das gelingt aber nur, wenn Sie die aktuelle Liefersituation dokumentieren. Sollte das Original auch nicht lieferbar sein, ist auch diese Dokumentation auf dem Rezept empfehlenswert, damit die Krankenkasse erkennt, warum es keine andere Möglichkeit gab als die Abgabe eines als unwirtschaftlich geltenden Imports.

Anmerkung

Die Beant­wortung der Fragen erfolgt im Rahmen kollegialer Hilfe.
Trotz größter Sorg­falt können wir auf­grund der teils kompli­zierten Sach­ver­halte keine Haftung über­nehmen.

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