Hat man hier bei der Rezeptbelieferung die freie Auswahl zwischen Original und Import?

Zulasten der IKK classic (IK 101500154) ist „Glivec 90 St. N3 Inopha PZN 10355371“ verordnet. Das Aut-idem-Kreuz ist gesetzt. Aus der Vorgeschichte wissen wir, dass die Patientin absolut keine Importe akzeptiert. Nun sind wir der Meinung, dass wir in diesem Fall auch das Original abgeben können, da es unter Berücksichtigung der Rabatte günstiger ist als der verordnete Import. Liegen wir mit dieser Einschätzung richtig? Wenn ja: Ist es sinnvoll, zusätzlich die Sonder-PZN für Pharmazeutische Bedenken aufzudrucken?

Antwort

Mit Ihrer Einschätzung liegen Sie richtig. Da durch das Aut-idem-Kreuz die Abgabe in den importrelevanten Markt fällt und die Abgabe der (rabattierten) Generika verboten ist, dürfen Sie frei unter allen bezugnehmenden Importen und Originalen bis hin zum Preisanker wählen. Das Original ist dabei im Vergleichs-VK günstiger als der verordnete Import.

Beachten Sie allerdings, dass es im Auswahlbereich auch preisgünstige Importarzneimittel gibt, deren Abgabe für das Erreichen des Einsparziels relevant wäre. Bei Nichtabgabe eines solchen Importes müssten Sie das Einsparziel anderweitig erreichen. Wenn Sie dies in Kauf nehmen möchten, steht Ihnen aber die Auswahl komplett frei. Falls Sie Ihr Einsparziel bereits erreicht haben, ist die Abgabe weiterer preisgünstiger Importe nicht erforderlich. Eine Sonder-PZN muss hier auch nicht zwingend verwendet werden. Falls Sie aber Ihr Einsparziel noch nicht erreicht haben, könnten Sie mit der Sonder-PZN für Pharmazeutische Bedenken und einer entsprechenden Begründung verhindern, dass sich die Nichtabgabe eines preisgünstigen Imports negativ auf Ihr Einsparziel auswirkt. Mit Sonder-PZN und Dokumentation wird dieses Rezept dann aus der Berechnung des Gesamtumsatzes für das Einsparziel herausgenommen.

Anmerkung

Die Beant­wortung der Fragen erfolgt im Rahmen kollegialer Hilfe.
Trotz größter Sorg­falt können wir auf­grund der teils kompli­zierten Sach­ver­halte keine Haftung über­nehmen.

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