DAP Lexikon
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Relatives Risiko (RR)
Das relative Risiko (RR; engl. relative risk) ist ein statistisches Maß für das Erkrankungsrisiko von exponierten Personen im Vergleich zu nicht exponierten Personen bzw. von Patienten mit neuer Behandlung im Vergleich zur Kontrollbehandlung. Zur Berechnung des RR werden Wahrscheinlichkeiten (Anteile, Ereignisraten) verwendet, wobei die Wahrscheinlichkeit in der Behandlungs-/Expositionsgruppe durch die Wahrscheinlichkeit in der Kontroll-/Nichtexpositionsgruppe geteilt wird. Definitionsgemäß liegen die Werte für die Wahrscheinlichkeit zwischen 0 und 100 % (entsprechend 0–1,0). Bei RR = 1 besteht kein Unterschied zwischen den Gruppen. Bei RR < 1 ist das Risiko in der Behandlungsgruppe geringer, bei RR > 1 ist das Risiko in der Behandlungsgruppe größer. Das RR wird in prospektiven Studien berechnet. Das RR kann sowohl negative Events („Tod“) als auch positive Events („Schmerzreduktion“, „Heilung“) meinen.
Beispiel Bronchialkarzinom
Raucher | Nichtraucher | |
---|---|---|
Karzinom | 388 | 15 |
Gesund | 351 | 95 |
Gesamt | 739 | 110 |
Das Risiko für ein Ereignis (Bronchialkarzinom) in der Expositionsgruppe (Raucher) beträgt das 3,85-fache des Risikos in der Nichtexpositionsgruppe (Nichtraucher).